Aromastoffe
Bei Aromastoffen handelt es sich um chemisch definierte Stoffe mit Aroma-Eigenschaften. Bislang konnten in der Natur rund 10.000 Aromastoffe identifiziert werden. In der europäischen Lebensmittelindustrie werden davon 2.500 eingesetzt. Die frühere Unterscheidung in natürliche, synthetische und künstliche Aromastoffe ist nach europäischer Verordnung, Stand 2018, nicht mehr gültig. Künstliche Aromen, die nicht natürlich in Lebensmitteln vorkommen und im Labor entworfen werden, sind in Deutschland zulassungspflichtige Zusatzstoffe und werden nur in Ausnahmefällen eingesetzt. Für den Zusatz “natürlich” bei Aromastoffen gelten nach wie vor besondere Anforderungen (s.u.).
Natürliche Aromen
Bei natürlichen Aromen müssen die Aromastoffe zwar aus einem natürlichen Rohstoff pflanzlichen, tierischen oder mikrobiologischen Ursprungs, aber nicht zwangsläufig aus dem bezeichneten Lebensmittel gewonnen werden. So kann man den für Vanille charakteristischen Aromastoff Vanillin z.B. aus Reiskleie erhalten. Lediglich bei der Kennzeichnung natürliches Vanillearoma wird vorausgesetzt, dass mindestens zu 95 Prozent des Aromas aus dem namensgebenden Rohstoff besteht.
Naturidentische Aromen
Hierbei handelt es sich um Aromastoffe, die synthetisch hergestellt werden und mit einem natürlichen Aromastoff chemisch identisch sind. Zu dem bekanntesten Beispiel zählt Vanillin.
Aromaextrakte
Extraktion heißt nichts anderes als “Herausziehen”. In diesem Fall werden Aromastoffe aus der Ursprungszutat wie Gewürzen, Kräutern, Fleisch, Fisch Früchten und Gemüse gewonnen. Bei einem Aromaextrakt handelt es sich also um einen Auszug aus der Ursprungszutat in einem Lösungsmittel wie Alkohol oder Öl.
Reaktionsaromen
Durch kontrolliertes Erhitzen einer Mischung aus verschiedenen Zutaten können diese Aromen gewonnen werden. So entstehen beispielsweise beim Backen von Brot und Braten von Fleisch Röstaromen. Entscheidende Ausgangstoffe sind dabei Stickstoff (Eiweißbausteine) und reduzierender Zucker (z.B. Traubenzucker).
Raucharomen
Damit Raucharoma entsteht, muss Rauch in Wasser kondensiert werden. Das bedeutet lediglich, dass der Rauch im Wasser aufgefangen wird. Nichts anderes geschieht beim Räuchern. Raucharomen sind besonders beliebt, um Snacks, Soßen oder Suppen einen rauchigen Geschmack zu verleihen.
Trägerstoff
Da Aromen flüchtig sind, ist ein Trägerstoff notwendig, der den Geschmack und Geruch langfristig bis zum gewünschten Anwendungsort fixiert. Weiterhin dient der Trägerstoff dazu, das geschmacksintensive Aroma zu verdünnen und dosierbar zu machen. Zu den Trägerstoffen zählen u.a. Ethanol, Wasser, Propylenglycol.